Lahr, 03.05.2014, von Stefan Jörger

Zwei neue MzKW übergeben und 15 Helfer geehrt

"Alles neu macht der Mai" heißt ein Sprichwort, so auch beim Fuhrpark der THW-Ortsverbände Emmendingen und Lahr. Am Samstag, 03. Mai 2014 übergaben die beiden Mitglieder des Bundestages (MdB) des Wahlkreises Emmendingen-Lahr, Johannes Fechner (SPD) und Peter Weiß (CDU) die Schlüssel für die neuen Mehrzweckkraftwagen (MzKW). Im Rahmen der Feierstunde in Lahr erhielten zwölf ehrenamtliche Helfer beider Ortsverbände die "Bundesflutmedaille" des Jahrtausendhochwassers 2013 an der Elbe überreicht. Drei Lahrer Helfer wurden für besondere Leistungen mit dem Helferzeichen in Gold beziehungsweise mit dem Helferzeichen in Gold mit Kranz ausgezeichnet.

Schlüsselübergabe für zwei neue Katastrophenschutzfahrzeuge: MdB Peter Weiß, Zugführer Andreas Fleig (THW Emmendingen), Ortsbeauftragter Dieter Lehmann (THW Lahr), MdB Johannes Fechner und THW-Geschäftsführer Brunhard Grothe (von links nach rechts)

1984 stellte das Technische Hilfswerk in Lahr den Gerätekraftwagen 2, ein Fahrzeug von IVECO-Magirus mit 9-Sitzer-Doppelkabine und verschiedenen Gerätefächern in Dienst. Das Ergänzungsfahrzeug leistete bei zahlreichen Einsätzen zuverlässig seinen Dienst und hat bis heute kaum Alterserscheinungen. Es wurde in der Vergangenheit sehr gut gepflegt und immer wieder auf neue Geräte angepasst, so erhielt der Kraftwagen beispielsweise erst vor wenigen Jahren einen Heck-Lichtmasten, um den gestiegenen Einsatzzahlen insbesondere der noch jungen Fachgruppe Beleuchtung Rechnung zu tragen. Allerdings entspricht das nun 30 Jahre alte Fahrzeug nicht mehr den heutigen Umweltanforderungen, auch wenn es ansonsten noch gut in Schuss ist.

Zusammen mit weiteren Kameraden aus dem ganzen Bundesgebiet waren je zwei ehrenamtliche Katastrophenschützer aus Emmendingen und Lahr ins Moseltal zur Abholung gereist. Nach einer fünfstündigen Technik-Unterweisung durften die Helfer den neuen Lastwagen endlich selbst nach Hause fahren. Das Einsatzfahrzeug wurde aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte und den Anforderungen an die Fahrzeuge konzipiert, getestet und anschließend in Serie gebaut.

Das Fahrgestell mit 17 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht hat der Nutzfahrzeuge-Hersteller MAN (Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg) gebaut, der Pritschen-Aufbau stammt vom österreichischen Hersteller Achleitner. Es hat ein 12-Gang-Automatik-Getriebe, das bedeutet, der Fahrer kann sich auf der Fahrt vollständig auf den Verkehr konzentrieren, eine große Erleichterung, insbesondere bei Einsatzfahrten mit Martinshorn und Blaulicht. Als Funkausrüstung für die Kommunikation im Einsatzfall ist Analogfunk eingebaut und Digitalfunk vorbereitet.

Das geländefähige Allrad-Fahrzeug hat eine Hebebühne womit das Auf- und Abladen der Ladung, insbesondere der schweren Geräte deutlich erleichtert wird. Die Verbrauchs- und Umwelteigenschaften entsprechen den neusten Normen, so entspricht der Sechszylinder-Motor der Abgasnorm EURO 5 und verbraucht bei mehr als doppelt so starker Leistung zu seinem Vorgänger deutlich weniger Diesel.

Noch nicht vollständig ist die Beladung des knapp neun Meter langen und rund 145.000 EUR teuren Neufahrzeugs, es ist genau genommen noch leer. Die Ausstattung soll aus dem Vorgängerfahrzeug übernommen werden. Die Geräte werden dabei auf fahrbare Rollcontainer geladen, welche zu einem späteren Zeitpunkt geliefert werden. Durch den Umstieg von Fahrzeugen mit vordefinierten Geräteablagen auf dieses flexible Ladesystem wurde das Ziel verfolgt, den gesamten Laderaum auch für größere Ladung leer zu räumen und komplett nutzen zu können, außerdem bei neu angeschafften Geräten diese einfacher auf vorhandenen Fahrzeugen unter zu bringen.

Der MzKW mit seinen 3,67 Metern Höhe passt gerade so in eine Fahrzeughalle des THW-Ortsverbandes auf dem Lahrer Flugplatzgelände, genau genommen nur unter einem einzigen der vier Rolltore hindurch. Sie stammen noch aus den Zeiten der kanadischen Streitkräfte, alle bisherigen Fahrzeuge passten problemlos in die Fahrzeughallen. Früher war in dem Unterkunfts-Gebäude die militärische Kraftfahrer-Bereitschaft untergebracht, das Gelände wird heute von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verwaltet.

Bei seiner Begrüßung dankte Ortsbeauftragter Dieter Lehmann dem Bund für die neuen Fahrzeuge und dankte seinen Helfern für ihre Einsatzbereitschaft. Dabei hob Lehmann hervor, dass seine Helfer in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres bereits 3740 Helferstunden, was umgerechnet 470 Arbeitstagen entspricht, geleistet haben. In seiner Ansprache dankte der Freiburger Geschäftsführer Brunhard Grothe dem Bund für die erheblichen Anschaffungen der letzten Jahre und verwies auf den dabei deutlich verjüngten THW-Fuhrpark. Die beiden Vertreter des Wahlkreises im Bundestag, Fechner und Weiß, gingen in ihren Grußworten auf die besondere Bedeutung des Technischen Hilfswerks ein.

Der Erste Bürgermeister der Stadt Lahr, Guido Schöneboom, der Erste Polizeihauptkommissar und stellvertretende Leiter des Polizeireviers Lahr, Günter Kern, sowie Vertreter der Feuerwehren der Stadt Lahr und Gemeinde Seelbach freuten sich mit den ehrenamtlichen Helfern bei einer kleinen Feier und Präsentation auf dem Gelände des THW Lahr.

Nun hat der Lahrer THW-Ortsverband nur noch zwei Fahrzeuge einer älteren Generation aus den 1980er Jahren: den in Eigenleistung umgebauten Lichtmastkraftwagen und einen Unimog. Beide Schätze der Lahrer dürfen noch laufen, solange Reparaturkosten ein gewisses Maß nicht überschreiten. Nachfolgefahrzeuge für sie wird es nicht geben, beziehungsweise der geländefähige MzKW mit seiner großen Ladefläche ist auch Ersatzfahrzeug für diese beiden Fahrzeuge.

Im Herbst ist ein öffentliche Präsentation des neuen Fahrzeugs und der Beleuchtungsausstattung geplant, technikinteressierte Frauen, Männer und Jugendliche ab 10 Jahren können jederzeit bei einem (Jugend-)Dienstabend vorbeischauen und in die Arbeit des THW hineinschnuppern (Termine im Internet).

Im Rahmen der Feierstunde wurde Fachberater Jacky Krieger mit dem Helferzeichen in Gold mit Kranz geehrt, Ausbildungsbeauftragter Mirko Henkel und Fachhelfer Andreas Buchwitz erhielten das Helferzeichen in Gold.

Die beiden MdB überreichten je eine Urkunde und die Bundesflutmedaille 2013 an die Helfer: Leo Fehrenbacher, Mirko Henkel, Stefan Jörger, Jacky Krieger, Dieter Lehmann, Claudio Pepe, Tim Schweiß und Yannic Troxler vom Ortsverband Lahr. Bei den Kameraden aus Emmendingen wurden fünf Helfer ausgezeichnet.


  • Schlüsselübergabe für zwei neue Katastrophenschutzfahrzeuge: MdB Peter Weiß, Zugführer Andreas Fleig (THW Emmendingen), Ortsbeauftragter Dieter Lehmann (THW Lahr), MdB Johannes Fechner und THW-Geschäftsführer Brunhard Grothe (von links nach rechts)

  • Im Rahmen der Fahrzeugübergabe wurden von THW-Geschäftsführer Brunhard Grothe (2. von rechts) und den beiden MdB Johannes Fechner (1. von rechts) und Peter Weiß (1. von links) elf ehrenamtliche Hochwasser-Helfer ausgezeichnet.

  • Vom THW-Ortsverband Lahr wurden im Rahmen der Fahrzeugübergabe sechs Helfer für den Hochwasser-Einsatz im Juni 2013 an der Elbe geehrt. Darüber hinaus erhielt Fachberater Jacky Krieger (2. von rechts) das Helferzeichen in Gold mit Kranz und Ausbilder Mirko Henkel (3. von rechts) das Helferzeichen in Gold.

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