Die 38 Jugendgruppen waren zwischen der Mehrzweckhalle im Bürgerpark, der B415 und der Otto-Hahn-Straße in Lahr auf dem ehemaligen Fahrradübungsplatz untergebracht. "Eine Fläche, die noch nie zum Zelten genutzt wurde", wie Stadtbrandmeister Thomas Happersberger später feststellte, denn nach einem Starkregen stand ein Teil der Fläche kurzzeitig unter Wasser.
Die Jugendlichen brachten mit Fahrzeugen ihre eigenen Zelte und Feldbetten mit. Auch eine Küche der Fachgruppe Logistik Verpflegung bauten die bis zu 128 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vor der Halle auf. Die THW-eigenen Köche sorgten für das leibliche Wohl der Einsatzkräfte und ihrer Jugendgruppen aus dem ganzen Land. Parallel dazu fand eine Ausbildung in Theorie und Praxis zum THW-Feldkoch statt. Die elf teilnehmenden "Koch-Azubis" konnten so praktisch in großen Mengen kochen und im Mehrschicht-Betrieb mit ausgebildeten und erfahrenen Köchen zusammenarbeiten, wie es in einem Katastrophenfall ebenso Realität ist, bzw. werden kann.
Der Höhepunkt fand am Lagersonntag statt, der Landesjugendwettkampf.
Hierfür konnten sich die Jugendgruppen im Vorfeld anmelden und so den Landessieger ermitteln. Jeweils zwei Schiedsrichter bewerteten die Ausführung der gestellten Aufgabe und vergaben Punkte. Ziel für die zwölf Gruppen war es, in weniger als zwei Stunden mit einfachsten Mitteln eine funktionsfähige Zugbrücke aus Holz zu bauen. Damit musste im Anschluss ein Gefäß mit einem Liter Wasser befüllt werden. Eine weitere Aufgabe war die Versorgung einer verletzten Person. Zum Schluss musste eine in einer verschlossenen Kiste versteckte Aufgabe gelöst werden. Die richtig ermittelten Geo-Koordinaten waren der Schlüssel zum Zahlenschloss. Die meisten Punkte erreichte die Jugendgruppe des THW-Ortsverbandes Backnang und gewann damit den Wettbewerb. Den zweiten Platz belegte die Gruppe mit der weitesten Anreise, die Jugendgruppe des Ortsverbandes Wertheim ganz im Norden Badens. Platz drei ging an den OV Tübingen.
Parallel fand im Bürgerpark eine Fahrzeugausstellung statt. Kleine und große Fahrzeuge des Deutschen Roten Kreuzes aus Sulz und Reichenbach, Feuerwehrfahrzeuge aus Lahr und Reichenbach sowie außergewöhnliche THW-Fahrzeuge aus nah und fern waren zu sehen. Die Fahrzeugbesatzungen stellten den Besucherinnen und Besuchern ausführlich ihre fachspezifischen Aufgaben und ihre Ausstattung sowie die einzelnen Fachgruppen mit ihrem Fuhrpark vor, wie z.B. die Fachgruppen Bergungstaucher, Räumen, Wasserschaden/Pumpen oder Elektroversorgung. Auf großes Interesse stieß die Vorführung verschiedener Kameradrohnen zur Erkundung von Einsatzstellen.
Die Veranstaltung fand an diesem schönen, sonnigen und nicht zu heißen Sonntag großen Anklang in der Bevölkerung. Zu den Gästen zählten neben Bürgermeister Markus Ibert auch MdB Dr. Johannes Fechner (SPD), Vertreter verschiedener Feuerwehren, der Polizei und weiterer Blaulichtorganisationen. Vom Technischen Hilfswerk nahmen Präsidentin Sabine Lackner und Bundesjugendleiter Ingo Henke teil. Aus dem Landesverband Baden-Württemberg kamen der Landesbeauftragte Dietmar Löffler, alle drei Ehrenamtsbeauftragten, die Landessprecher sowie verschiedene Referatsleiter und weitere Vertreter nach Lahr.
Während der Woche lernten die Jugendlichen bei Exkursionen, verschiedenen Workshops und Betriebsbesichtigungen die Region rund um Lahr und ihre Arbeitgeber kennen.