Lahr,

THW Lahr fährt im geschlossenen Verband durch Südbaden

Das Technische Hilfswerk (THW) aus Lahr unternahm am 29. Dezember die alljährliche Kraftfahrer-Belehrung. Neben einer theoretischen Unterweisung unternehmen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer dabei auch einen Ausflug in die Praxis. Dieser Teil führte sechs Fahrzeuge im Konvoi in die Landkreise Ortenau, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald (Freiburg).

Eines der sechs teilnehmenden Fahrzeuge des THW-Konvois hat einen simulierten Motorschaden. Das defekte Fahrzeug ist durch die rote Flagge gekennzeichnet. Helfer anderer Fahrzeuge übernehmen in der Zwischenzeit die Verkehrsregelung. Das letzte Fahrzeug eines Verbandes hat eine grüne Flagge, alle anderen Fahrzeuge eine blaue Flagge.

Die durchweg blauen Fahrzeuge fuhren dabei als Kolonne oder geschlossener Verband mit insgesamt sechs Fahrzeugen auf verschiedenen Straßentypen hintereinander her. Von der Unterkunft auf dem Flugplatzgelände führte der „motorisierte Marsch“ am Vormittag zuerst durch Lahr hindurch, durch das Schuttertal und über den Geisberg hinunter nach Elzach. In der Nähe von Waldkirch wurde ein Halt eingelegt um Mittagspause zu machen. Unterwegs wurde ein Ausfall eines Fahrzeuges simuliert. Das bedeutet: Verkehrsregelung weil der Verkehr auf einer Spur an dem ausgefallenen Fahrzeug vorbeigeführt werden musste. Außerdem bekommt das defekte Fahrzeug eine rote Flagge und wird – falls es nicht schnell repariert werden kann – von einem anderen Fahrzeug mit gelber Flagge abgeschleppt. Nach der Mittagspause fuhren die Kraftfahrer gestärkt weiter, über Emmendingen und Rheinhausen und nahmen ab Rust die Autobahn zurück zum Lahrer Flugplatz. Bei einer nahegelegenen Tankstelle wurden alle Fahrzeuge, Reservekanister und Geräte mit Verbrennungsmotoren aufgetankt damit die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt war.

Unwissenheit vieler Verkehrsteilnehmer

Ein geschlossener Verband gilt als ein Fahrzeug und ist grundsätzlich mit blauen Flaggen gekennzeichnet. Diese Kolonne darf von anderen Fahrzeugen nicht unterbrochen werden. Das erste und letzte Fahrzeug fahren permanent mit eingeschaltetem Blaulicht. Das letzte Fahrzeug des Verbandes hat statt der üblichen blauen eine grüne Flagge, und signalisiert damit das Ende. Innerorts sowie an Kreisverkehren, Kreuzungen und Autobahnauffahrten haben alle Fahrzeuge das Blaulicht eingeschaltet sowie einen verringerten Abstand zueinander. Kommt der Verband an eine Ampel und hat dabei das erste Fahrzeug die Ampel „bei grün“ passiert, so passieren alle Fahrzeuge des Verbandes die Ampel, egal ob diese zwischenzeitlich auf Gelb oder Rot umspringt. Die Kolonne bleibt geschlossen zusammen, daher auch der Name geschlossener Verband. Leider kommt es aus Unwissenheit immer wieder vor, dass andere Verkehrsteilnehmer diese Regelungen nicht kennen und das Fahren im Verband deutlich erschweren.

Das Fahren im Verband muss geübt werden

In einer Großschadenslage (Hochwasser Elbe, Sturm Lothar, Hochwassereinsatz Arles, usw.) verlegt das Technische Hilfswerk (THW) eine größere Anzahl von Einheiten innerhalb kurzer Zeit in das Schadensgebiet. Die Einheiten werden zusammengefasst und als geschlossene Verbände (Kolonnen) geführt. Dies erfordert ein erhebliches Maß an Führung, Logistik, Koordination und Kommunikation. Hier sind die Führungskräfte und die Fahrzeugführer besonders gefordert, da das Fahren in geschlossenen Verbänden besonderen Vorschriften, Sonderrechten und Weisungen unterliegt. Da eine geschlossene Kolonne in besonderem Maße durch die Länge und die Fahrtgeschwindigkeit in den Straßenverkehr einwirkt, muss auch im Hinblick auf die allgemeine Verkehrssicherheit das „Fahren im geschlossenen Verband“ geübt werden.

Im Herbst 2007 waren an zwei Samstagen im September alle zwölf THW-Ortsverbände zwischen Achern und der Schweizer Grenze zu Übungszwecken als Verband unterwegs, dabei kam der Verband jeweils auf bis zu 29 Fahrzeuge.


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