Bei Ankunft der verschiedenen Einheiten aus ganz Baden-Württemberg wartete eine Überraschung: Ein unangekündigte "Kontrolle" der Ladungssicherung. Die ehrenamtlichen THW-Helferinnen und Helfer bekamen dabei von Polizeikräften wertvolle Tipps und Anregungen für Verbesserungen. Anschließend stand freies Fahren auf dem Programm. Die Helfenden des THW durften sich mit ihrem eigenen Fuhrpark im Steinbruch bewegen und nach Lust und Laune baggern, räumen und laden.
Am Samstag hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Aufgaben wie das Vermessen und Planieren oder der Bau von Behelfsstraßen zu erledigen. An weiteren der insgesamt zehn Stationen ging es unter Anderem um das Verladen von Schüttgut und Sperrgut oder das Beräumen einer Straße von Felsen und Bäumen. Nach jeweils 100 Minuten wurden die Stationen gewechselt. Andere Aufgaben waren: Das Füllen sogenannter "Bigbags", also übergroße Sandsäcke, die Absicherung von Baustellen oder der Kabelverbau.
Die Übung im Steinbruch Böhmenkirch hatte das Ziel, die Überprüfung und Stärkung der Einsatzbereitschaft. Ein weiterer Aspekt war die Kontaktpflege und enge Verzahnung innerhalb der Fachgruppen. Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal 2021 hat gezeigt, wie wichtig umfassende und einsatznahe Übungen zur Vorbereitung auf zukünftige Großschadenslagen sind. Übungen wie diese sind auch für die Ortsverbände mit noch jungen Fachgruppen Räumen eine optimale Gelegenheit den Wissensstand und den Austausch zu vertiefen. Die Gesamtzahl an Fachgruppen Räumen in Baden-Württemberg beläuft sich heute auf 30.
Beim THW gibt es vier verschiedene Typen an Räumgeräten: Radbagger, Kettenbagger, Radlader und Teleskoplader. Ein weiteres Ziel der Übung war es, dass jeder ausgebildete Räumgerätefahrer jeden Gerätetyp bedienen und fahren kann.
Auch der Fachzug Führung und Kommunikation (FüKom) wurde in die Übung eingebunden. Die Aufgaben der FüKom waren der Aufbau der Führungsstruktur vor Ort sowie das Erfassen der Lage. So ist sichergestellt, jederzeit einen aktuellen Überblick zu haben, was auf dem weiträumigen Übungsgelände passiert.
Für das leibliche Wohl sorgte der Verpflegungstrupp aus Göppingen. In der Gemeindehalle Böhmenkirch fand die Zubereitung und Ausgabe von Frühstück und Abendessen statt. Zur Übernachtung standen Klassenzimmer der nebenan gelegenen, ehemaligen Hauptschule zur Verfügung.
Um eventuelle Defekte und Schäden an den Fahrzeugen direkt reparieren zu können, war der THW-Fachzug Logistik im Steinbruch vor Ort. Für mögliche Notfälle standen die Sanitätshelfer vom Deutschen Roten Kreuz, Ortsverein Böhmenkirch, zur Verfügung. Auch technische Einheiten der Polizei nahmen an der Übung teil.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden bei der Ankunft mittels PCR-Test auf das Coronavirus getestet. Weitere Schnelltests mussten jeden Morgen und vor der Anreise gemacht werden.
Vom Ortsverband Lahr nahm Stefan Jörger als Teil des Media Teams Baden-Württemberg an der Übung teil. Die Fachgruppe Räumen, Typ B, mit Radlader konnte aufgrund eines Terminkonflikts leider nicht teilnehmen.