Lahr,

60 Jahre ehrenamtliche Katastrophenhilfe im In- und Ausland

Mit einem Festakt feierte der Ortsverband Lahr der Bundesanstalt Technisches Hilfs­werk (THW) am Dienstag sein 60. Jubiläumsjahr. Dabei dankten die Ehrengäste den ehren­amtlichen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Mitmenschen und ehrte den Orts­beauftragten Dieter Lehmann wurde für sein über 40-jähriges Engagement beim THW.

Der THW-Landesbeauftragte für Baden-Württemberg Stephan Bröckmann (rechts) zeichnete Kerstin Ehret (THW-Geschäftsstelle Freiburg, Bildmitte) und den Lahrer Ortsbeauftragten Dieter Lehmann (links im Bild) für ihre Verdienste aus. Ehret wurde für ihre ehrenamtlichen Verdienste mit dem Helferzeichen in Gold, Lehmann für seine 40-jährige Mitarbeit geehrt.

Das Technische Hilfswerk blickt auf eine ereignisreiche Entwicklung und viele Jahre ehrenamtliches Engagement zurück. Es war die Zeit des Wiederaufbaus Deutschlands, als sich der damalige Bun­desinnenminister Gustav Heinemann und Otto Lummitzsch im August 1950 in Bonn zu Gesprächen über den Aufbau einer Zivilschutzeinrichtung in der Bundesrepublik trafen. Daraus hat sich in mehr als 60 Jahren eine der größten und wichtigsten Hilfsorganisationen weltweit entwickelt. Keine vier Jahre später, am 14. Januar 1954 gründeten Rudolf Faißt und August Kramer in Lahr den THW-Ortsverband. Bis sie jedoch das erste Fahrzeug besaßen und nutzen konnten, mussten sie ganze sieben Jahre warten. Dann folgten jedoch viele Einsätze, Übungen und Veranstaltungen, wie die Festschrift aufführt.

Stephan Bröckmann, Landesbeauftragter des THW für Baden-Württemberg, ehrte Dieter Lehmann für seine 40-jährige Mitgliedschaft. Darüber hinaus wurde Kerstin Ehret, hauptamtliche Mitarbeiterin der Geschäftsstelle Freiburg für ihr ehrenamtliches THW-Engagement neben ihrem hauptamtlichen Beruf gewürdigt. In seiner Festrede ging der Landesbeauftragte auf die Geschichte des Ortsverban­des ein, insbesondere auf die Anfänge sowie die verschiedenen Standorte. Er kam auch auf Leh­manns THW-Werdegang zu sprechen, so wechselte Lehmann im Jahr 2001 als Jugendleiter vom Ortsverband Kehl nach Lahr. Seit 2010 leitet er den Lahrer Ortsverband als Ortsbeauftragter; damit erledigt er sämtliche Verwaltungstätigkeiten und ist Repräsentant der hiesigen Gruppe. Dass ihm die Jugendarbeit sehr am Herzen liegt, zeigt auch sein Engagement als stellvertretender Leiter der THW-Jugend in Baden-Württemberg; dieses Amt hatte er von 1993 bis 2008 inne. Sein Anliegen war es immer, „die Jugend weg von der Straße und damit weg von Alkohol und Drogen zu bekom­men und ihnen eine sinnvolle Beschäftigung mit anderen Jugendlichen in der THW-eigenen Jugend zu geben“, so Lehmann. Er ist erst der sechste Ortsbeauftragte in Lahr, sein Vorgänger als Ortsbe­auftragter und Festgast der Jubiläumsfeier, Albert Beck, stand über 25 Jahre lang an der Spitze der technischen Helfer.

Bei seiner Ansprache dankte Dieter Lehmann ganz besonders den Familien der THW-Helfer für das Verständnis der Partner für das Wirken und kurzfristige Einsätze im THW, auch „am Sonntag morgen beim Frühstückstisch.“ Im Namen der Stadt Lahr dankte der Erste Bürgermeister Guido Schöneboom allen Helfern in seinem Grußwort in Vertretung von Oberbürgermeister Herrn Dr. Wolfgang G. Müller. Den Dank des Polizeireviers Lahr überbrachte Polizeirat Felix Neulinger in einem weiteren Grußwort. Da der erst seit dem Jahreswechsel im Amt ist, trug er die Antworten seiner Kollegen und Mitarbeiter vor und wünscht sich weiterhin auch unter seiner Leitung eine solch gute Zusammenarbeit zwischen „hauptamtlichen Polizeibeamten und ehrenamtlichen THW-Helfern“.

Beim Grußwort von Berthold Maier, 1. Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Ortenau und Kom­mandant der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Offenburg, verglich er sein Alter, ebenfalls 60 Jahre, und bezog sich entsprechend auf das THW. Das Technische Hilfswerk zeige keine Alterserscheinungen und nachlassende Fitness im Gegensatz zu ihm und er hoffe auf eine Frische wie bisher.

In einem Rückblick mit Bildern aus der Vergangenheit zeigte sich, nachdem das erste Fahrzeug - ein Borgward Allrad mit 70 PS - eingesetzt werden konnte, war viel los bei der noch jungen Truppe. Von Anfang an pflegten sie gute Kontakte beispielsweise zu den Feuerwehren von Stadt und Um­landgemeinden. Jedoch nicht nicht bei typischen Einsätzen wie Stauabsicherungen ist auf die THW-Helfer Verlass, sondern auch bei besonderen Veranstaltungen, sei es beim NATO-Gipfel 2009 in Straßburg, Kehl und Baden-Baden oder beim Papstbesuch in Südbaden 2011. Aber die Helfer ka­men und kommen nicht nur im ehemaligen Kreis Lahr zum Einsatz, sondern auch bundesweit, bei­spielsweise bei Hochwasser-Einsätzen an der Elbe wie bei der Jahrhundertflut im Sommer des ver­gangenen Jahres, „mit über 16.000 eingesetzten THW-Kräften dem zweitgrößten Einsatz in der Ge­schichte der Bundesanstalt“, so Bröckmann. Auch das Ausland zählt zu den Einsatzgebieten, sei es bei Hochwasser- und Sturmschäden-Einsätzen in Südfrankreich, bei humanitären Einsätzen in So­malia, Ruanda und Tunesien in den 90er Jahren oder Hilfstransporte auf die ukrainische Halbinsel Krim.

Besonderes Ausstattungsmerkmal beim THW Lahr ist der schwebende Großbeleuchtungsballon „Solarc 500.“ Er wurde im Jahr 2005 vom E-Werk Mittelbaden beschafft und dem Ortsverband Lahr für Einsätze, wie Großbrände, Zugunglücke oder Flugzeugkatastrophen, bereitgestellt.

Seit 1994 stehen dem Technischen Hilfswerk in Lahr Fahrzeughallen zur Verfügung, sie sind wie auch die Büro-, Schulungs- und Schlafräume in der Rainer-Haungs-Straße auf dem Flugplatzgelän­de untergebracht.

Am 28. Juni 2014 feiert das THW Lahr einen Jubiläumstag auf dem THW-Gelände mit vielen interessanten Themen, u.a. einer Mondscheinparty. Weitere Informationen bald auf www.thw-lahr.de


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